Tipp des Monats

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Galopp – viele Wege führen nach Rom

von | 28.12.2022 | Tipp des Monats

…und so ist es auch beim Galopp. Es gibt sicherlich einige gute Methoden und für mich geben auch oftmals das Pferd und der Ausbildungsstand vor, welche ich gerade benutze. Eins ist aber immer gleich: In welchen Galopp (rechts oder links) ich komme, also die weitere Fußfolge, entscheidet das äußere Hinterbein und die führende Schulter. Ein Linksgalopp braucht also eine nach vorne führende linke Schulter, auch das innere Hinterbein ist weiter vor, angaloppiert wird aber über das äußere, also das rechte Hinterbein, das den 1. Takt vorgibt. Diese Position ergibt sich am besten aus einem Travers (Kruppeherein). Mit der Übung, die ich Euch heute vorstellen möchte, kann man sich einem Galopp sehr schön erarbeiten auch wenn das Pferd noch kein Travers beherrscht:

Phase 1 ist eine gebogen Linie, eine größere Volte. In der Grafik sieht man schön, wie das Pferd von Punkt 1 bis Punkt 5 nach innen gestellt und gebogen ist. Die reiterlichen Hilfen sind der bekannte Drehsitz.

Phase 2 sind die Umstellung und das Arbeiten der Kruppe heraus in ein kurzes (angedeutes) Renvers. Dies sind die Punkte 6 bis 8. Hierzu wird das Pferd am äußeren Reiterbein, das nun von hinten (Kruppe haltend) stützend in die Gurtlage geht (Schulter in der neuen Richtung), gerade gestellt. Das innere, rechte Reiterbein geht Richtung Kruppe, also nach hinten und schiebt die Hinterhand aus der Bewegungsrichtung heraus. Sitz, also die Balance, bleibt aber weiterhin noch rechts, da dies für ein paar Tritte weiterhin die Bewegungsrichtung bleibt. Die Schultern drehen sich etwas auf neutral und die Führung der Reiterhüfte (Beckenrotation) wechselt, d.h. die äußere linke Hüfte schwingt leicht nach vorne.

Phase 3 ist dann Punkt 9, die Angaloppade nach links. Das für wenige Tritte/Schritte erarbeite Renvers (wenn auch nicht immer ganz sauber) auf der rechten Hand ergibt ja mit dem Umsitzen automatisch ein Travers nach links. So mit der linken Schulter vor und zum 1. Takt auf das rechte Hinterbein gestellt, kann kaum etwas anderes herauskommen als ein Linksgalopp.

Bedingt durch die Gymnastizierung und die vermehrte Hankenbeugung wird das Pferd auch mit einer angehobenen Schulter angaloppieren und man hat das Gefühl, dass die Angaloppade mit viel mehr Druck von hinten geschieht. Diese Übung lässt sich vom Schritt in den Galopp, aber auch vom Trab in den Galopp arbeiten.

Tipp des Monats im Dezember 2022 - Galopp ... viele Wege führen nach Rom

Euer HORSEMAN TEAM