Leseprobe

MUSTANG MAKEOVER – Ein Feuerwerk der Emotionen.
Leseprobe Horseman Juli 2022 - Mustang Makeover
Leseprobe Horseman Juli 2022 - Mustang Makeover

Vom 30. bis 31. Juli empfängt das CHIO Aachen Gelände wieder Pferdetrainer aus ganz Europa, die mit ihren amerikanischen Mustangs Teil einer europaweit einzigartigen Pro Pferd Bewegung sind, dem MUSTANG MAKEOVER.

Die Trainer treten an, um den bedrohten Wildpferden zu helfen, ihnen ihre Stimme zu geben und auf deren Situation hinzuweisen. Bereits seit 2017 erobern Mustangs die Herzen der Pferdefreunde aus ganz Europa.

„Uns ist es enorm wichtig den fairen und vertrauensvollen Umgang mit dem Pferd in den Vordergrund zu rücken, nicht nur für die MAKEOVER Trainer Challenge – einem wirklich spannenden Teil des Pferdewochenendes – sondern auch für die beiden wundervollen Shows am Samstag und Sonntag“, sagen die Veranstalter Silke und Michael Strussione. Sie haben spezielle Wertungskriterien entwickelt, bei denen Harmonie, Vertrauen und Fairness punkten.

Mit zusätzlich über 50 Live-Kursen und Demonstrationen sowie einem Experten-Forum, bietet das Event fundiertes Pferdewissen für Besucher aller Reitdisziplinen. Alle Kurse sind im Preis inklusive, so hat man als Besucher am Ende die Qual der Wahl. Denn auf sieben Aktionsflächen gibt es viel zu sehen und zu erleben. Das Mustang Makeover ist für Pferdefreunde ein Highlight in diesem (Pferde-) Sommer.

Dass sich neben den Kursen Vieles um die Mustangs dreht, verrät natürlich der Name. Trainer und Mustangs triff t man ungezwungen im MUSTANG VILLAGE und auf dem gesamten Gelände. Die Trainer Challenge mit ihren drei unterschiedlichen, auf die Mustangs zugeschnittenen Wettbewerben, ist ein Anziehungsmagnet vieler Besucher. Es ist doch jedes Jahr kaum zu glauben, was die Teams nach nur wenigen Monaten Zeit miteinander zeigen. Die Wertungskriterien lassen jedem Team die Freiheit Aufgaben abzuändern, oder auch auszupassen, je nachdem zu was der Mustang bereit ist. Denn eines ist bei diesem Event besonders wichtig: Pro Pferd soll es sein und dazu gehört, dass die Pferde nicht über ihre Maße hinaus gearbeitet werden. Besonders emotional wird es beim MUSTANG MAGIC, der großen Finalshow der Trainer Challenge. Hier zeigen die Teams, was mit wirklichem Vertrauen und einem zuvor wilden Mustang möglich ist. Auch in diesem Jahr bleibt es spannend.

Eine weitere emotionale Show findet am Samstagabend statt. Bereits zum zweiten Mal sind Freiarbeitstrainer eingeladen ihr Können zu beweisen. Dieses Jahr sind die Besucher das Zünglein an der Waage, denn es wird der Zuschauerfavorit gesucht. Mit dabei sind: Gilliane Senn (F), Yvet Blokesch (NL), Ludovic Fournet (F), Cathy Mittig (BE), Vanessa Egger (DE), Sandra Glöckler (DE), Constanze Weinzierl (DE) und weitere. Hier können Zuschauer erleben, was ohne Zügel und Halfter, dafür aber mit Herz und der richtigen Verbindung möglich ist. Eine spannende Show erwartet die Besucher.

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Do it the Cowboy Way – Rinderarbeit für Jedermann! (Teil 2)

Leseprobe Horseman Juli 2022 - Do it the Cowboy Way
Leseprobe Horseman Juli 2022 - Do it the Cowboy Way

In den letzten Ausgaben vom HORSEMAN ging es darum, dem Pferd zu zeigen, was ein Rind überhaupt ist, ihm die Angst davor zu nehmen. Die ersten wichtigen Manöver, der Stop, war ein Thema rund um die Basisarbeit am Rind. Heute dreht sich alles um die verschiedenen Positionen am Rind bzw. an der Herde, die es zulassen, es zu bewegen und zu steuern, aber auch das Tempo zu bestimmen. Diese Interaktion von Pferd, Mensch und dem dritten Faktor Rind ist nicht einfach und bedarf jeder Menge Training.

Die Basis für optimale Positionierung am Rind ist zu lernen, das Rind zu lesen. Dies bedeutet, die Herde bzw. das einzelne Rind zu beobachten, Bewegungen in der Schulter und vor allem im Kopf zu erkennen und dann darauf entsprechend frühzeitig reagieren zu können. Reagieren heißt in diesem Fall, das Pferd eventuell neu zu positionieren, um somit den Weg des Rinds bestimmen und kontrollieren zu können. Von den Pferden sind Reiter gewöhnt, dass diese auch auf der Koppel (vor allem im Spiel) gerne über die Schulter weglaufen, förmlich wegdriften. Das heißt: Blick und Kopf gehen nach links, das Pferde läuft aber über die rechte Schulter weg. Oft geschieht dies mit viel Schwung und die Pferde sind in der Lage, auch die Richtung sehr schnell wieder in die Seite der Kopfrichtung zu wechseln. Anders ist das bei Rindern. Diese werden zu 99 % in die Richtung, in die sie laufen (bzw. laufen möchten) auch den Kopf drehen und schauen. Dies liegt u. a. (z. B. der Biomechanik) daran, dass ein Rind zwar einem dem Pferd ähnlichen Rundumblick hat, es aber nur im vorderen Bereich dreidimensional sehen kann. Seitlich sieht es nur zweidimensional. Gerade frische Rinder, die noch nicht an Pferde gewöhnt sind, versuchen oft , der neuen Gefahrenquelle Pferd mit der linken Seite zu begegnen. Dies liegt am Aufbau der Augen und deren Funktion. Wie bei anderen Säugetieren sind die Augen bei Rindern mit den beiden Gehirnhälften vernetzt. Das linke Auge ist dabei direkt mit der rechten Gehirnhälfte verbunden und das rechte Auge mit der linken Gehirnhälfte. Bei Rindern ist die rechte Gehirnhälfte darauf programmiert, potenzielle Gefahren zu erkennen und einzuordnen. Aus diesem Grund versuchen Rinder meistens, mit dem linken Auge zunächst das Unbekannte zu erfassen. Das alles gilt es nun für den Reiter zu „lesen“.

Jedes Rind hat seine individuelle Ausweichdistanz bzw. Fluchtzone. Dies beschreibt zwei Zonen, die es ermöglichen, das Rind zu bewegen. In der Ausweichdistanz wird es beginnen, sich langsam zu drehen bzw. zu bewegen, um die Distanz zu Pferd und Reiter etwas zu vergrößern. In der kleineren Fluchtzone wird es dies entsprechend schnell tun. Hat man als Reiter diese Zonen bei der Herde bzw. einem Einzeltier erkannt, ist man in der Lage, ruhig und entsprechend kontrolliert das Rind bzw. die Herde zu steuern. Die Zonen sind sehr individuell und verschieben sich auch im Laufe eines Rindertrainings. Meist springen die Rinder am Anfang eines Cattleweekends bereits bei hohem Abstand auseinander und fangen an zu laufen, um dann am Sonntag zu stehen wie eine Wand. Im Bereich des Kopfes ist die Ausweichdistanz wie die Fluchtzone immer am größten und im Hüftbereich am kleinsten.

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