Leseprobe HORSEMAN 11/2022
Früher war alles besser – alte Werte sollten wieder zählen?!
Von Haltung bis hin zum Training vergleichen wir das Heute und das Gestern
Das sind Worte, die wir in jeder Lebenslage und zu jedem Thema schon einmal gehört und selbst gesagt haben. Dies betrifft unseren Alltag wie auch den Sport und selbst das Thema Euro oder D-Mark ist immer wieder präsent. Gerade in einer Zeit mit Corona, Krieg, Energiekrise und wachsenden Preisen an allen Ecken, finden diese Worte des „… früher war alles besser!“ immer mehr Gewicht. Wie sieht es aber in der Reiterei aus?
Aus Sicht der Pferde ist dies in vielen Belangen sicher nicht so. In der Geschichte der Menschheit hatte das Pferd zwar immer einen hohen Stellenwert, wenn es um die Eroberung von anderen Ländern und um Kriege ging, war wichtig für den Transport und den Verkehr – als Lebewesen mit entsprechenden Ansprüchen ging es aber meist etwas unter. Doch gehen wir gar nicht so tief und schauen mal die letzten 50 Jahre an. Haltung, Fütterung, Gesundheitswesen und Sport im Vergleich heute und gestern.
Haltung
Waren früher Ständerhaltung und enge Boxen normal, hat sich da in der heutigen Zeit doch einiges getan. Schon vom Gesetzgeber werden größere Boxen gefordert und selbst der Bauer von nebenan hat mittlerweile auf Paddockboxen oder sogar Offenstall umgestellt. Pferde kommen immer mehr auf die Weide und man versucht ihnen so viel Auslauf und Fläche wie möglich zu geben. Aktivlaufställe und Paddocktrails sind im Trend wie nie zuvor. Also hier ist für die Pferde sicherlich alles heute besser als früher und alte Werte zählen zum Glück nicht mehr.
Fütterung
Auch im Bereich Ernährung ist man heutzutage ganz weit weg von dem, was man vor 50 Jahren noch wusste und vor allem praktizierte. Nicht nur, dass man mittlerweile sehr viele spezielle Zusatzfutter zu Verfügung hat, auch in der Basis hat sich zum Glück einiges getan. Säckeweise trockenes Brot zu füttern ist heute ein absolutes NoGo, da man viel mehr über die Inhaltsstoffe und deren Unverträglichkeit für Pferde weiß. Ähnliches gilt für Silage oder Heulage und auch Heu ist nicht mehr gleich Heu. Beim Heu wird pferdespezifisch gefüttert, da sich Protein-, Zuckerwerte und Co. problemlos bestimmen lassen und man damit auch manchen Erkrankungen (die man vor 50 Jahren noch gar nicht wirklich kannte) vorbeugen kann. Ganz vorne stehen hier Stoffwechselkrankheiten und Allergien. Auch hier punktet das Heute.
Gesundheit
Einen riesigen Sprung hat sicher der Bereich Gesundheit und Wellness gemacht. Vor 50 Jahren waren Pferdetherapeuten in der Physiotherapie oder Osteopathie wohl eher Exoten im Gesundheitswesen und noch sehr selten. Heute sind sie …
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Für manchen Reiter ist der Galopp die einfach beste Gangart, wenn es um den Spaß beim Reiten geht, für andere ist er das wichtigste um Schwung zu entwickeln, wieder andere (die Cowboys oder auch Jokeys) brauchen ihn für die tägliche Arbeit. Außerdem ist er natürlich auch Bestandteil des Pferdesports in fast allen Reitweisen und Disziplinen. Doch leider gibt es gerade beim Galopp für viele Reiter und auch Pferde nicht selten einige Schwierigkeiten und Problematiken. Dies liegt oft an der fehlenden Balance von Pferd, aber auch vom Reiter, manchmal auch an der Angst vor der Geschwindigkeit oder an falschem Training, weil man den Galopp und die Biomechanik dahinter nicht verstanden hat.
Wir wollen etwas Licht ins Dunkel des Themas „Galopp“ bringen, ihn von allen Seiten (von klassisch bis Cowboy) beleuchten und dazu einige Trainer zu Wort kommen lassen. Hierzu starten wir in der Novemberausgabe eine Artikelserie. Da unser Westernreiten, wie eigentlich jedes gute Reiten, ja ursprünglich auf den Grundlagen der europäischen Reitschulen basiert, starten wir auch mit den „alten Meistern“. Hierzu haben wir einen Artikel von Viktoria Portugal vorbereitet und Anna Eichinger lässt für euch die „alten Meister“ über dieses Thema diskutieren.
Der Galop und Seine Vorteile
Der Galopp ist die Gangart, die Reiterherzen höherschlagen lässt. Die einen lassen sich vom Galopp im Gelände berauschen und erleben ein Glücksgefühl. Die anderen sind vielleicht unsicher, galoppieren selten bis nie, dabei hat der Galopp viele Vorteile für die Ausbildung des Pferdes. „Hopp hopp hopp, Pferdchen lauf Galopp…” Wer kennt die Zeilen dieses Kinderliedes nicht? Schon als Kind hat sicher der ein oder andere davon geträumt, mit dem Pferd über eine große Wiese, den Strand oder durch den Wald zu galoppieren. Den Wind in den Haaren und im Gesicht, das Gefühl von Freiheit spüren und einfach nur Spaß haben. Als wir älter wurden, haben wir bereits einiges gelernt und natürlich haben wir auch den Galopp näher betrachtet. Denn außer dem Spaß in der Natur bringt der Galopp auch viele andere Vorteile. Trotzdem sollte man den freien Galopp in der Natur nicht hinten anstellen.
Fussfolge und Phase im Galopp
Der Galopp ist wie ein vorwärtsgehender Sprung im Dreitakt und besteht aus 6 Phasen. Wir unterscheiden zwischen einem Rechts– und einem Linksgalopp. Genauso gibt es auch den fehlerhaften Kreuzgalopp und Passgalopp. Beim Passgalopp fußt ein gleichseitiges Beinpaar gleichzeitig ab und wieder auf und verliert somit den Dreitakt. Wenn wir vom korrekten Rechtsgalopp ausgehen, ergeben sich folgende Fußfolgen …
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